Vampire School

Komm nach der Stunde in mein Büro. Notfall.
Dad.
Die Nachricht war hastig hingekritzelt.

Die erste Stunde war vorbei und rannte ins Büro seines Vaters. Er klopfte an und wartete. Er befürchtete das Schlimmste und machte sich große Sorgen um alles und jeden. Ihm schpssen so viele Gedanken durch den Kopf. Es konnte alles mögliche passiert sein.

"Herein." Herr Sullivans Stimme zitterte leicht vor Sorge und Angst um Bloodwyn, gleichzeitig war er sich unsicher.

Taemin ging ins Zimmer und sah seinen Vater an. "Was ist passiert?! Erzähl mir alles! Sofort!"

"Setz dich bitte. Es geht um deinen Stiefbruder." Herr Sullivan saß in seinem Sessel, ein halb volles Weinglas in der Hand. Er deutete auf einen freien Sessel. "Du weißt ja, dass er besonders in letzter Zeit schwächelt, nicht? Er klappt ständig zusammen und macht auch so einen nicht gesunden Eindruck." Seine Hände zitterten und er selbst konnte nicht mehr sitzen und musste aufstehen.

Taemin hatte sich gesetzt und hörte gut zu. "Gerade gestern ist er wieder zusammen gebrochen. Schlimmer als sonst." Er befürchtete das Schlimmste und hatte schon Tränen in den Augen.

"Heute ist er wieder zusammengebrochen. Im Unterricht. Momentan liegt er auf der Krankenstation und wird behandelt." Herr Sullivan reichte Taemin ein Taschentuch. "Weißt du eigentlich, dass er bei seinen 1,90 m nur noch 45 Kilo wiegt?"

Taemin nahm das Taschentuch zwar, aber steckte es in die Tasche. Noch weinte er ja nicht. "Ich weiß. Ich lasse ihn öfter mal wiegen. Wie geht es ihm?"

"Er ist nicht bei Bewusstsein, die Ärzte haben gesagt, sie informieren mich, wenn er zu sich kommt." Herr Sullivan holte eine Akte aus einem Schrank, legte sie auf seinen Tisch und holte einige Fotos heraus. "Weißt Du, Tay, es gibt da etwas, was Du über Bloodwyn wissen musst. Ich habe es Dir und ihm jahrelang verheimlicht .Ich wollte ihn schützen."

Taemin sah seinen Vater an. "Was hast du uns verheimlicht? Ist er schwerkrank seit seiner Geburt oder so? Ich muss es wissen, Vater! Hast du mal davon gehört, dass Wissen stark macht? Vielleicht hätte ich ihn besser beschützen können, wenn ich es gewusst hätte!"

"Nein. Krank ist er keineswegs, er wäre, wenn er nicht so dürr wäre, ein kerniger Bursche. Ich dachte, es würde auch so gehen, in den ersten Jahen ging es ihm auch gut." Herr Sullivan sah Tay an. "Bloodwyn ist kein Mensch. Er ist ein Vampir."

Taemin war total geschockt. "Ein Vampir? Wieso hast du ihm dann keine Bluttabletten gegeben? Es könnte ihm gut gehen, wenn du ihn richtig versorgt hättest!" Er war geschockt, ja, aber mehr darüber, dass sein Vater sich nicht richtig um Bloodwyn gekümmert hatte, als dass sein Bruder ein Vampir war.

"Habe ich. In seinem Essen waren immer ausreichend für seinen Körper untergemischt, doch in der letzten Zeit zeigt sein Körper Abwehrsymptome. Er kann das normale Menschenessen einfach nicht mehr annehmen. Tay, du weißt, was Bloodwyn von den Vampiren hält, er hätte es nicht verkraftet. Darum erzähle ich es Dir. Ich möchte dich bitten, dass Du ihm heimlich Bluttabletten ins Getränk gibst. Das kann er mehr vertragen als das menschliche Essen."

"Aber wenn er nichts mehr isst, wird es ihm doch auch komisch vorkommen, dass er weiterleben kann. Ich weiß, dass er Vampire mehr als alles andere hasst, aber vielleicht wäre es doch besser, wenn er Bescheid wüsste.", meinte Taemin und stand auf.

"Er wird keine Fragen stellen. Er kann es gar nicht, er kann nicht zweifeln. Er hat schließlich keine Gefühle, wie Du weißt." Herr Sullivan seufzte. "Er denkt, sie sind blutsaugende Monster, Parasiten. Es würde ihn völlig aus der Bahn werfen und vielleicht kommen wir dann gar nicht mehr an ihn heran. Vielleicht verliert er sich selbst."

"Schon okay. Ich mach was du von mir willst. Er bekommt seine Tabletten.", sagte Taemin und verließ den Raum. Er zweifelte an der Entscheidung seines Vaters. Er wusste nicht, was er tun sollte. Es war alles so verwirrend.

Bloodwyn wachte langsam auf, stöhnte leise und setzte sich auf. "W-was ist passiert? Gerade war ich... doch noch im Unterricht." Er hielt sich den Kopf und stand langsam auf. Noch leicht benebelt torkelte er auf den Gang, seine Haut war weißer als sonst und einige Leute sahen ihn halb verwirrt, halb belustigt an.

Sakura und Tamina standen im Flur, da es angefangen hatte zu regnen. Sie unterhielten sich. Tamina wollte alles wissen. Ihre Lieblingsfarbe, ihr Lieblingstier, was sie mochte und was nicht. Ob sie schon einmal einen Freund hatte und so weiter. Sakura hatte Spaß beim beantworten der Fragen und hatte das Gefühl, dass sie endlich eine Freundin hatte.

Bloodwyn torkelte auch an ihnen vorbei, weiter bis in sein Atelier, wo er hinfiel und einfach so liegenblieb. Was ist nur passiert? Steh auf, Bloodwyn, steh auf! Doch er konnte nicht, sein Körper war einfach zu geschwächt und seine Lippen wie ausgedörrt. Nun lag er also so hilflos da, konnte sich nicht bewegen und nicht rufen, damit ihm irgendwer half.

Sakura sah Bloodwyn nach. "ntschuldige mich, Tami. Ich bin gleich wieder da, okay?" Sie lief ihm hinterher und als sie ihm so auf dem Boden liegen sah, machte sie sich noch mehr Sorgen. "Hey! Was ist los? Ist dir etwas passiert? Kann ich dir helfen?" Sie setzte sich neben ihn und legte seinen Kopf auf ihren Schoß.

Bloodwyn sah zu ihr hoch. "Hilf mir.", krächzte er mit ausgedörrter Kehle, versuchte, irgendwie aufzustehen, sich irgendwie zu bewegen, doch es ging einfach nicht. Wieder wurde ihm schwindelig, die Welt raste an ihm vorbei. Seine Lider wurden schwerer und schwerer und schließlich schlossen sich seine Augen, doch noch war Bloodwyn bei Bewusstsein.

"Hey! Rede mit mir! Wie heißt du?", fragte Sakura, um ihm bei Bewusstsein zu halten. Sie strich ihm sanft über die Wange. Vielleicht hatte er zu wenig gegessen? Er war so dürr. "Soll ich dir etwas zu Essen holen?"

"Ich... Bloodwyn... Wasser... bitte...", krächzte Bloodwyn. Er wurde sekündlich bleicher und bleicher, er verlor fast das Bewusstsein.

"Schlaf nicht ein, okay? Du darfst nicht einschlafen!", flehte Sakura.
Tamina kam ins Atelier. Sien checkte die Situation. Es riecht nach Katze... Sie hielt die Luft an. "Ich hol schnell Wasser." Dann rannte sie los.

Bloodwyn versuchte, die Augen wieder zu öffnen, doch es ging nicht. "So.. schwach...", hauchte er.