Vampire School

"Weißt du eigentlich wie das ist, wenn man mit jemandem aufwächst, dem man eine Freude machen will und er trotzdem nicht glücklich ist? Den man trösten will, weil ein Freund gestorben ist, aber er nicht einmal traurig ist? Es war mein ganzes Leben lang schwer, weil ich nicht wusste, wie ich mit dir umgehen sollte und trotzdem hatte ich nie daran gezweifelt dich zu mögen oder nie den Gedanken gehabt dich zu verlassen! Das alles nur, weil du mein Bruder bist!"

"Nein, weiß ich nicht. Aber du... weißt du, wie es ist, aufzuwachsen und die Leute um einen nicht zu begreifen? Die einem eine Freude machen wollen und man ist trotzdem nicht glücklich? Jemand versucht, einen zu trösten, dabei ist man nicht einmal traurig? Ich verstehe euch nicht, Tay. Ich sehe euch lachen und weinen, sehe, was euch glücklich macht und begreife trotzdem nicht, warum. Ich weiß, dass ich keine normale Person bin, mit der man einfach umgehen kann. Es ist auch nicht einfach, ohne Gefühle zu leben. Wenn ich dann mal etwas fühle, kann es durchaus passieren, dass ich empfindlich reagiere. Denn ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll... Ich begreife mich selbst nicht mehr."

"Und das alles ist dennoch kein Grund vor deiner Familie wegzulaufen! Denn wir sind es doch, die dich trotz allem immer noch normal behandelt haben!" Taemin war wirklich wütend. "Ich kann selbst nichts dafür, dass du nicht fühlen kannst und wenn es gehen würde, würde ich dir meine Gefühle geben. Das dachte ich schon immer. Seitdem du an meiner Seite als mein kleiner Bruder warst. Weil du sofort ein Teil von mir warst!"

"Du hättest mich trotzdem nicht wieder darauf aufmerksam machen müssen, dass ich nichts fühle. Mag sein, dass ich überreagiert habe, aber vielleicht ist das ein Zeichen, dass ich doch etwas fühle." Bloodwyn machte eine kurze Pause um Luft zu holen. "Ihr wart die einzigen, die mich normal behandelt haben. Schon als ich klein war, wurde ich gemieden.", murmelte eher sich selbst zu.

Taemin war immer noch wütend. "Wenn du mir noch irgendetwas sagen willst, dann tu das morgen! Ich hab jetzt keine Lust mehr. Ich geh ins Bett." Er wandte sich zum Gehen um.

"Eins noch." Bloodwyn sah Tay an. "Es tut mir leid, ich habe überreagiert. Ich verspreche, dass wird nicht noch einmal vorkommen."

Taemin sah über die Schulter und grinste Bloodwyn an. "Schon gut, mein kleiner Bruder." Dann ging er in sein Zimmer.

Bloodwyn passte für den Rest der Nacht auf.

Am nächsten Morgen wachte Sakura auf und ging in die Cafeteria. Als sie vor dem Essen stand, überlegte sie kurz. Schließlich nahm sie sich doch nichts sondern nur ein Wasser. Dann setzte sie sich an einen freien Tisch.

Bloodwyn sah auf die Uhr. "Höchste Zeit für eine Tablette." Er schluckte eine der Bluttabletten, die der Arzt ihm verordnet hatte und spülte sie mit einem Glas Wasser herunter. Sofort fühlte er sich besser.

Sakura trank ihr Wasser. Danach ging sie in ihren Klassenraum und setzte sich auf ihren Platz. Nun hatte sie auch endlich Bücher.

Bloodwyn ging dann auch in den Unterricht und setzte sich neben Sakura. "Guten Morgen.", begrüßte er sie leise, er hatte dunkle Augenringe und sah müde aus.

"Guten Morgen.", murmelte Sakura und sah ihn an. "Du siehst fertig aus..."

"Ich bin nur müde, das ist alles." Bloodwyn sah sie müde an.

"Dann ist ja gut.", meinte Sakura und sah dann auf den Tisch.

"Am liebsten würde ich jetzt blau machen. Religion (sag ich jetzt einfach mal XD) braucht doch eh keiner.", murmelte Bloodwyn.

Sakuras Magen knurrte. "Wir haben gestern schon blau gemacht..."

Die Lehrerin - Frau Hale - trat in den Klassenraum.

"Hast Du Hunger? Ich hab was dabei.", flüsterte Bloodwyn ihr zu.

"Ich will nichts essen.", sagte Tira und dann klingelte es auch zur Stunde.

"Guten Morgen, Schüler. Schlagt bitte eure Bücher dort auf, wo wir gestern stehen geblieben sind." Frau Hale klang streng.

Bloodwyn sah sie an. "Warum nicht? Du hast immerhin Hunger." Nebenbei schlug er sein Buch auf.

Sakura seufzte. "Ich will einfach nicht, okay?" Sie sah zu dem Schüler vor sich, welche Seite er aufschlug und tat dann das selbe.

Bloodwyn überflog einmal die Seite und schob dann das Buch gelangweilt weg.

"Bloodwyn, lies bitte die Seite vor.", forderte Frau Hale.

Sakuras Magen knurrte erneut und sie hielt sich die Hände auf ihren Bauch, als könnte sie es so unterdrücken.

"Dieses Buch beruht zwar nicht auf Fakten, sondern auf vollkommener Spekulation, aber okay.", murmelte Bloodwyn, sah seine Lehrerin einmal mit einem eisigen Blick und las dann die Seite vor.

Frau Hale sah Bloodwyn an. Sie merkte sich sein Gesicht. xD

Sakura legte ihren Kopf auf den Tisch.